Spielberichte I Mentalitätsmonster im Aufstiegsrennen

SCHWERTE/ISERLOHN/PADERBORN. Derbes Wochenende: Vier Spiele, drei Siege, ein Remis. Der Mai wird immer mehr zum punktreichen Monat. Auch die Futsaler kehrten erfolgreich, nämlich immerhin mit dem zweiten Platz im Westfalenpokal, aus Paderborn zurück. Die Spielberichte.

FUSSBALL
DJK SG Bösperde – Holzpfosten Schwerte 0:3 (0:1)
So siegten die Holzpfosten: Björn Schmermbeck, Stephan Kleine, Manuel Höchemer, Tobias Kreutzer (46. Alexander Götze), Lennart Schniewind, Kai Kunsmann, Fabian Raulf, Tobias Malek, Domenico Troiano (51. Daniel Martella), Daniel Hornbruch (70. Carlo Schmitz), Cristian Martella.
Tore: 0:1 Hornbruch (44.), 0:2 Schniewind (87.), 0:3 Schmitz (89.).
Bemerkenswert: Spiele in Bösperde sind tatsächlich immer etwas Besonderes. Obwohl es beim Gastgeber in der Rückrunde sportlich nicht rund läuft, versammelten sich erstaunlich viele Zuschauer am Gemeindesportplatz. Der Grill und kühle Blonde sind bei Sonnenschein Gründe genug für den Besuch eines Kreisligaspiels auf überschaubarem Niveau.
Das Spiel in 90 Sekunden: Schön war das nicht. Der Gast hatte lange Zeit Probleme, sich mit dem Spielgerät vertraut zu machen. In der Zeit kam Bösperde schon zu aussichtsreichen Torchancen, die sie entweder erst gar nicht auf das Tor brachten oder zweimal im Eins-gegen-eins an Schmermbeck im HP-Gehäuse scheiterten. Auf der anderen Seite waren die Pfosten zunächst nur nach Standards gefährlich, erst in der Viertelstunde vor der Pause fanden sie auch aus dem Spiel heraus Wege in die gefährliche Zone. Schließlich reichten zwei Pässe, um den Ball von der Mittellinie bis ins Bösperder Tor zu spielen. Schniewind fand Troiano auf halblinker Seite, der einen wunderschönen Pass in den Lauf vom zentral gestarteten Hornbruch spielte und dieser blieb mit einem Heber über den herausgeeilten Keeper eiskalt – 1:0 für die Gäste kurz vor dem Pausenpfiff. Leider sorgte die Führung für keine Sicherheit bei den Gästen, die in der zweiten Hälfte immer wieder Probleme damit hatten, den Ball in der gegnerischen Hälfte festzumachen und sich im Spielaufbau zu viele Ballverluste erlaubten. Doch es sollte trotzdem kein Gegentor fallen, was auf eine Mischung aus Bösperder Unvermögen, Glück aus Pfostensicht und teils starken individuellen Einsätzen in der HP-Defensivabteilung zurückzuführen war. Schließlich fing Höchemer einen Ball kurz hinter der Mittellinie ab und schickte Schniewind auf halblinker Position auf die Reise. Dieser fand mit einem Pass Schmitz zentral vor dem gegnerischen Tor, der mit Hilfe des rechten Innenpfostens Doppelpass mit Schniewind spielte, sodass dieser nur noch ins leere Tor einschieben musste. Den Endstand besorgte dann Schmitz mit einem ähnlich simplen Torabschluss. Malek wurde von Schniewind auf der rechten Seite steil geschickt und nach einem gewonnen Offensivzweikampf zwang der flinke Tobi den DJK-Keeper zu einer Parade. Der Abpraller landete im Anschluss vor den Füßen von Schmitz – 3:0 und Schlusspfiff.
Fleißkärtchen: Wenn die zehn Feldspieler nicht das beste Spiel machen und am Ende trotzdem die Null hinten steht, dann hat der Torhüter nicht das schlechteste Spiel gemacht. Schmermbeck mausert sich zum Seriensieger in dieser Kategorie.
Das ruft der Trainer nach Blick auf die Tabelle aus: „Ey, wir sind achter! So gut standen wir doch seit Jahren nicht da“, behauptete Ahrens und irrte, denn Ende August 2015 waren die Pfosten nach zwei Spieltagen siebter der A-Liga. Trotzdem ist die Platzierung eine schöne Belohnung für vier Siege aus den letzten sechs Spielen.

PSV Eisenwald – Holzpfosten Amateure 2:4 (2:2)
So siegten die Amateure: Höcker, Ferdinand (71. Samtmann), Müller (80. Hüther), Buschhaus, Rosigkeit (68. Peter), Mende, Neumann, Lange (42. Siller), Tenspolde, Peter (46. Lohmann), Samtmann (46. Lange).
Tore: 0:1 und 0:2 Samtmann, 1:2, 2:2, 2:3 Mende, 2:4 Siller.
Bemerkenswert: Die Amateure entscheiden zum siebten Mal ein Spiel in den Schlussminuten für sich. Mentalitätsmonster! Das Spiel in 90 Sekunden: Der Gastgeber wirkte nicht so gefährlich wie im Hinspiel und defensiv zunächst alles andere als sattelfest. Sowas nutzt der Lord natürlich aus! Doppelpack nach rund 20 Minuten! Samtmann, Lukas Peter, Tenspolde und Lange ließen weitere hundertprozentige Chancen liegen. Und dann? Wie so oft im Fußball: Sonntagsschuss, 2:1, Billiardeigentor, 2:2! Halbzeit! In der zweiten Halbzeit musste der Gastgeber dann mehr und mehr mit Sonne und Kondition kämpfen. Es wurde ruppiger und kam zu vielen taktischen Foulspielen. Die Amateure fuhren Angriff um Angriff, einzig die Präzision war mangelhaft. Nach zwei Ampelkarte bot sich einiges an Platz und es war schließlich Daniel Mende, der zum erlösenden 3:2 einstocherte. Verrückt. Erstes Saisontor und gleich so brutal wichtig. Der Gegner war enttäuscht und fing sich noch eine Rote (Übertriebenes Meckern) und ein Kontertor durch Siller ein. Am Ende ein verdienter, aber erneut äußerst knapper Dreier für die Amateure.
Fleißkarte: Daniel Mende hat nie aufgehört an seinen Torerfolg zu glauben, allein vor dem erlösenden 3:2 stocherte der Sechser einige Zeit, bis der Ball im Netz zappelte!
So fühlt sich Coach Laufer: „Das Momentum meint es sehr gut mit uns. Dazu die Tatsache, dass wir zumeist einfach fitter sind. Das passt schon. Die Jungs machen sich aber gerade deutlich zu viel Stress. Genießt wieder das Spiel, Jungs!“

Holzpfosten Schwerte III – FC Schwerte 1:1 (1:1) 
So punkteten die Holzpfosten: Gottstein, Wagener, Boge, Bodenstein (39. Weber), Zimmermann, Heinke, Hoppe, Rendelsmann, Peter, J. Wachtel, A. Wachtel (75. Bläsing).
Tore: 1:0 Peter (13.), 1:1 (39.).
Bemerkenswert: Schönes Wetter, schöne Menschen, schönes Derby.
Das Spiel in 90 Minuten: Bei bestem Fußballwetter trafen sich am späten Sonntag Nachmittag die Drittvertretung der Holzpfosten und der FC Schwerte zum Lokalderby. Wie gewohnt überließen die Pfosten den Gästen das Spiel und beschränkten sich auf das Verteidigen. Mit einem starken Marc Boge als Libero ließ die HP-Abwehr aber wenig zu. Vereinzelte FC-Angriffe brachten nicht wirklich Gefahr. In der 13. Minute dann die völlig unerwartete Führung für die Hausherren: Mit der ersten Ecke für HP, getreten von Marvin Rendelsmann, ging HP III in Front. Zuerst noch von der FC-Abwehr geklärt landete der Ball bei Jonas Peter, der sich aus 17 Metern ein Herz fasste und den Ball volley im Netz versenkte. Nun drückte FC noch mehr, konnte aber keine konsequenten Angriffe ausspielen, da die HP-Hintermannschaft mit Leidenschaft verteidigte. Jedoch kamen die Gäste durch ein Geschenke der Holzpfosten doch noch zum Ausgleich. In der 39. Minute nutze ein aufmerksamer FC-Spieler eine verunglückte Rückgabe zum Torwart und erzielte das 1:1. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild: FC drückte, HP verteidigte. Selten gelang es den Holzpfosten mal vor das gegnerische Tor zu kommen. Ein Freistoß von Jonas Peter war die einzige nennenswerte Aktion in der zweiten Hälfte. Da der FC es aber nicht vermochte, seine Chancen in etwas zählbares umzumünzen, blieb es am Ende beim Unentschieden. Aus Pfosten-Sicht könnte man sagen: 1:1 gewonnen. Jedoch war der eine Punkt mit der Verletzung von Steffen Heinke teuer erkauft.
Fleißkärtchen: Gehen an alle außer Spielertrainer Alexander Wachtel.
Das sagt der Trainer: „Ein Punkt im Derby ist echt geil. Jetzt heißt es in den nächsten zwei Spielen irgendwie versuchen, der Zweiten Schützenhilfe zu geben!“

FUTSAL
Holzpföstinnen – Alemannia Aachen 3:2 (1:1)
So siegten die Holzpföstinnen: Laura Heidemeyer, Juliane Bauch – Vivienne Ebbert, Christine Vollenberg, Lisa Schrader, Saskia Finzel, Anna Juchems, Alina Schütze, Julia Gödecke, Annika Paszehr, Julia Grothey, Amelie Wobker, Nina Baumgarten.
Tore: 1:0 (8.) Gödecke, 1:1 (19.), 2:1 (27.) Finzel, 2:2 (28.), 3:2 (33.) Gödecke.
Bemerkenswert: Nach dem Sieg gegen Aachen spielen die Holzpföstinnen am 21. Mai das Halbfinale im WFLV-Pokal. Gegner? Alemannia Aachen. Denn das Team zieht als „bester Verlierer“ der Viertelfinalrunde ebenfalls ins Halbfinale ein – und die Losfee schickt die Holzpföstinnen an die holländische Grenze. 
Das Spiel in 90 Sekunden: Die Holzpföstinnen brauchten einige Minuten, um in die Partie zu finden, waren danach aber das bessere Team. Aachen stand allerdings in der Defensive sehr sicher, sodass HP sich nicht allzu viele Chancen herausspielen konnte. Zur Führung musste ein Sechsmeter herhalten, den Jule Gödecke sicher verwandelte. Danach hatte Schwerte einige hundertprozentige Chancen, das 1:0 auszubauen, doch im Abschluss fehlte die letzte Konzentration. Aachen blieb durch Gegenstöße gefährlich und belohnte sich in der 19. Minute mit dem Ausgleich. Auch im zweiten Durchgang machten die Holzpföstinnen das Spiel. Aachen hatte nur zwei Spielerinnen auf der Auswechselbank, hielt aber bis zum Ende stark dagegen. Noch einmal Gödecke und Saskia Finzel sorgten mit ihren Treffern für den knappen HP-Sieg.
Fleißkärtchen: Gehen an die vielen Zuschauer, die trotz des guten Wetters in die FBG-Halle kamen, um die Holzpföstinnen zu unterstützen.
Das sagt die Trainerin: „Aachen war ein wirklich starker Gegner, auch wenn wir uns vor allem mit den vergebenen Chancen selbst das Leben schwer gemacht haben. Aber jetzt freuen wir uns aufs Halbfinale.“

Die Futsaler spielten am Samstagabend den Westfalenpokal im Turniermodus aus und holten sich den zweiten Platz. Erst im Finale gab’s gegen MCH Sennestadt die erste Niederlage. David Graudejus wurde zum besten Torhüter gewählt, Nils Klems war einer von drei Torschützenkönigen. Details erfahrt ihr hier vom ausrichtenden UFC Paderborn.