HOLZPFOSTEN. 24 Grad am Sonntag über Schwerte-Ost, aber 0 Punkte und 19 Gegentore für drei Pfosten-Teams. Immerhin die Futsal-U23 bessert die Bilanz kräftig auf. Aber auch die drei Fußball-Trainer sahen Positives. Die Spielberichte.
FUTSAL
Atletico 96 Köln – Holzpfosten U23 3:10
So spielten die Holzpfosten: Drusko, Schmidt-Wagner – M. Hegemann (1), L. Hegemann (2), Müller (2), H. Ziser (2), Schniewind, Bolst (2), Leyk, Mohsen (1), Neumann.
Bemerkenswert: Malte Hegemann zeigte, dass er nicht nur ein sehr guter Torwart ist, sondern auch auf dem Feld was draufhat. Schoss direkt mal ein Tor nach schönem Sololauf. Die alte Kickerregel „Torwarttore zählen doppelt“ musste letztendlich zum Glück nicht eingefordert werden.
Das Spiel in 40 Sekunden: Im WDFV-Pokal war die U23 der Holzpfosten am Samstag bei Atletico Köln zu Gast. Gegen den Mittelrhein-Oberligisten war ein offenes Spiel zu erwarten, da die Stärke des Gegners schwer einzuschätzen war. Das erklärte Ziel von Trainer Bolst war aber natürlich der Einzug in die nächste Runde. Darauf arbeiteten die Pfosten direkt mit Vollgas hin.
Bereits nach zwei Minuten konnte Lukas Hegemann durch einen indirekten Freistoß die Führung erzielen. Köln zeigte nur wenig Kreativität im Offensivspiel, auf Seiten der Pfosten gab es einige Torgelegenheiten. Es dauerte eine Viertelstunde, bis Malte Hegemann durch einen schnellen Gegenstoß das 2:0 erzielen konnte. Vor der Pause konnte Soufyan Mohsen das hochverdiente 3:0 erzielen. Der Pausenstand hätte bei besserer Chancenverwertung vielleicht sogar noch höher ausfallen können. Auch im zweiten Durchgang hielt die gut organisierte Pfosten-Defensive lange dicht, nach vorne ging weiterhin viel. Lukas Hegemann und Hendrik Ziser konnten innerhalb weniger Minuten auf 5:0 erhöhen. Nun ließen die Kräfte und die Konzentration etwas nach, sodass die Kölner innerhalb von fünf Minuten auf 3:5 verkürzen konnten. Bei sieben noch zu spielenden Minuten stand das Spiel durch eigene Nachlässigkeiten nun wieder leicht auf der Kippe.
Doch die Reaktion der jungen Pfosten war stark: anstatt sich von der Kölner Aufholjagd verunsichern zu lassen, schafften sie es, das souveräne Ballbesitzspiel aus der ersten Halbzeit wiederherzustellen. Und auch vorne wurden die nun zahlreicher werdenden Chancen genutzt. Nochmals Ziser sowie je zweimal Basti Bolst und Jojo Müller konnten die Trefferzahl noch zweistellig machen. Mit einem überzeugenden und disziplinierten Auftritt bezwingt die U23 Atletico Köln und verdient sich so ein echtes Highlight.
Durch ein Freilos in der 2. Runde zieht das Team von Basti Bolst direkt ins Achtelfinale ein und empfängt dort zuhause die Bonner Futsal Lions, die in dieser Saison noch gemeinsam mit unserer 1. Mannschaft in der Futsalliga West spielten.
Fleißkärtchen: Flattern ins Tor zu Keeper Denis Drusko. Bei drei Keepern im Kader, wobei Malte sogar ins Feld musste, blieb jedem nur eine Halbzeit zu spielen. Drusko machte seine Sache gut und hielt in der ersten Hälfte den Kasten sauber.
Das sagt der Trainer (Basti Bolst): „Man merkt, dass unser Spiel langsam Struktur annimmt. Jetzt werden wir im Pokal alles geben, um so weit wie möglich zu kommen.“
FUSSBALL
Holzpfosten I – SF Hüingsen 0:7 (0:4)
So spielten die Holzpfosten: Gonschewski, D. Hegemann, Lermi, Götze, Raulf, Schniewind (Kreutzer, 78.), Dedner (H. Ziser, 82.), Ruggio, Troiano, Bolst, C. Martella (M. Neumann, 67.).
Tore: 0:1 (2.), 0:2 (26.), 0:3 (40.), 0:4 (43.), 0:5 (65.), 0:6 (67.), 0:7 (80.).
Bemerkenswert: Für Spieler und Zuschauer ergab sich unfreiwillig ein längerer Aufenthalt im EWG-Sportpark als geplant. Da der Schiedsrichter im Stau stand, wurde das Spiel 45 Minuten später angepfiffen. Die doch sehr lange Wartezeit konnten die Gäste aus Hüingsen wohl besser zur Spielvorbereitung nutzen.
Das Spiel in 90 Sekunden: Gegen den Tabellenführer aus Hüingsen standen die Vorzeichen für die 1. Mannschaft nicht unbedingt gut. Neben der langwierigen Verzögerung des Anstoßes, unter der beide Teams gleichermaßen zu leiden hatten, musste Coach Ahrens durch Sperren und Verletzungen auf einige Spieler verzichten und sogar größtenteils angeschlagene Spieler noch auf der Bank Platz nehmen lassen. Und schon früh war klar, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln sollte.
Nicht viel mehr als eine Minute war gespielt, als Keeper Malte Gonschewski, unter der Woche erst von einer mehrwöchigen Uni-Exkursion aus dem Oman zurückgekehrt, einen eher harmlosen Fernschuss der Gäste passieren ließ. In der Folge kamen die Pfosten trotz Rückstand etwas besser ins Spiel, in der Spitze fehlte aber oft die Zielstrebigkeit und das Durchsetzungsvermögen. Auf der anderen Seite zeigte sich Hüingsen brandgefährlich. Ein Treffer nach einer knappen halben Stunde sowie ein Doppelschlag kurz vor der Pause sorgten für den 0:4-Halbzeitstand, der vollkommen in Ordnung ging. Während in der Vorwoche ein 0:4 zur Pause noch in ein 4:4 verwandelt werden konnte, schien diesmal wenig Hoffnung auf eine Wende vorhanden.
In der zweiten Hälfte setzte sich das Spielgeschehen in ähnlicher Weise fort. Hüingsen schaltete bei hohen Außentemperaturen einen Gang zurück, die sich bietenden Räume und Gelegenheiten konnten die Pfosten aber nicht in Zählbares umwandeln. Drei weitere Hüingser Tore, die wieder gut herausgespielt waren, bedeuteten am Ende eine 0:7-Pleite, die hochverdient war, aber nicht zu hoch bewertet werden sollte. In den nächsten Wochen gilt es, gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf wieder zu punkten.
Fleißkärtchen: Verdienen sich Oppa Becker und Philipp Ziser, die außerhalb des Spielfelds für die wenigen gelungenen Dinge des Nachmittag sorgten. Oppa schwitzte deutlich länger als geplant an der Kasse und Philipp sammelte zuvor die wetter- und verletzungsbedingt dringend benötigten Trinkflaschen und Medizinkoffer beim kurzfristig verhinderten Ben Gottstein ein.
Das sagt der Trainer (Joel Ahrens): „Das Ergebnis geht vollkommen in Ordnung, da Hüingsen sehr stark war. Bei uns kam natürlich auch eine Menge zusammen, aber für die Spieler ist es schon deprimierend, in so einem Spiel aufgezeigt zu bekommen, was man individuell und mannschaftstaktisch noch verbessern muss. Das tut auf der einen Seite weh, ist aber auf der anderen Seite ganz gut, weil man so neue Trainingsschwerpunkte mit in die Woche nehmen kann. Wir haben heute deutlich unsere Grenzen aufgezeigt bekommen, da Hüingsen für uns einfach eine Nummer zu groß war. Jetzt geht es in die Crunch-Time, jetzt müssen wir die Siege holen, um nächste Woche nicht sogar auf einen Abstiegsplatz zu rutschen.“
Holzpfosten II – SF Hüingsen III 1:6 (0:5)
So spielten die Holzpfosten: Samson, Herbst (70.Fleischer), Fleischer (46. Plagemann), Hüther, Rosigkeit, Tönnies, Mende, Neumann (80. Prager), Hornbruch (46. Karunamoorthy), Peter (75. Hornbruch), Prager (46. Buschhaus).
Bemerkenswert: Die beiden Gegentore in den ersten Minuten im Speziellen, die erste Halbzeit im Allgemeinen.
Das Spiel in 45 Sekunden: Während die Amateure in den letzten beiden Wochen Topteams am Rande einer Niederlage hatten, erwischte das Team gegen Hüingsen einen rabenschwarzen Tag. In der Defensivabstimmung passte maximal noch der Wille, aber keinesfalls die Abstimmung. Unterstützung oder Entlastung gab es aber ebenfalls nicht und so ging man mit einem leistungsgerechten 0:5 in die Pause!
Im zweiten Durchgang rappelte man sich auf und erspielte sich einige Chancen, aber sowohl Karunamoorthy als auch Neumann und Prager verzogen allein vorm Gästetorwart. Als Kapitän Buschhaus im Strafraum in bester Schussposition gelegt wurde, gab es zudem Stürmerfoul. Nichtsdestotrotz gelang dem unermüdlich ackernden Neumann nach klasse Vorarbeit von Jan Herbst der Anschlusstreffer, ehe Hüingsen mit der einzigen Chance im zweiten Durchgang nach Ballverlust von Mende zum 1:6 vollendete.
Fleißkärtchen: Torschütze Neumann wurde von den Teamkollegen zum #manoftematch gewählt.
Das sagt der Coach (Phillip Laufer): „Wir können einfach nicht erwarten, dass wir momentan mit weniger als 100 Prozent etwas erreichen können und im ersten Durchgang war das rein gar nichts! Die Mannschaft hat die Ansprache in der Halbzeit verstanden und dann zumindest über 45 Minuten gezeigt, wie es aussehen kann!“
Holzpfosten III – ITS III 2:6 (1:1)
So spielten die Holzpfosten: Kuhlmann – Wagener, Goldschmidt, C. Kleine, Welling (46. Bläsing) – Ph. Ziser (62. A. Wachtel), Özcan, Peter, Abeling – R. Martella, Oset.
Tore: 1:0 Oset (28.), 1:1 (43.), 1:2 (66.), 1:3 (73.), 2:3 Bläsing (76.), 2:4 (80.), 2:5 (89.), 2:6 (90.).
Bemerkenswert: Wie gut die erste Halbzeit war. Und was da am Ende wieder für ein Ergebnis steht.
Bemerkenswert II: Captain Wagener ist nach langwieriger Schulterverletzung zurück — und spulte gleich mal 90 Minuten ab.
Bemerkenswert III: Christoph Kleine schafft es, sich in EINEM Zweikampf BEIDE Schuhe ausziehen zu lassen (52.).
Das Spiel in 90 Sekunden: Mit einer guten ersten Elf aber mit begrenzten Optionen auf der Bank gingen die Coaches Sonneborn und Wachtel optimistisch ins Spiel — und das begann gleich mit einer Schrecksekunde, als ITS nach nur zwei Minuten das erste Mal den Pfosten traf. Glück gehabt. Doch HP fand schnell ins Spiel und lieferte eine „überragende“ (O-Ton Wachtel) erste Halbzeit ab. Hinten sicherte Gregor Kuhlmann mit einem spektakulären Volleyball-Bagger-Reflex die Null. Davor standen Kleine und Goldschmidt immer sicherer, während im Mittelfeldzentrum Sercan Özcan und Jonas Peter abräumten und auch das Offensivspiel lenkten. HP wurde stärker und stärker, kombinierte streckenweise auch verhältnismäßig gut und verdiente sich das 1:0 durch Oset, der eine abgefälschte Ziser-Flanke in den Knick haute. Peter und Abeling vergaben gute Schusschancen aufs 2:0 — das rächte sich kurz vor der Pause. Nach einem schon geklärten Freistoß donnerte ein Iserlohner den Ball aus 25 Metern an die Latte, beim Abstauber pennte HP: Ausgleich. Im Gegenzug hätte Philipp Ziser direkt wieder für die Pfosten treffen können (müssen), zielte aber am langen Pfosten vorbei. Ärgerlich, dass es hier 1:1 stand, aber das war eine erste Hälfte, an der die Pfosten ansetzen konnten. Oder auch nicht.
Denn nach der Pause schlug sich die mangelnde Trainingsbeteiligung der vergangenen Wochen in offensichtlichen Kraft- und Konditionsmängeln wieder, zwei verletzungsbedingte Wechsel kamen obendrauf. Die Pfosten ließen immer mehr nach und kassierten das 1:2 zu allem Überfluss aus einer Kontersituation. Von da an hatte ITS das Spiel im Griff. Mehrfach verhinderten der bestens aufgelegte Kuhlmann im Tor sowie das Aluminium die vorzeitige Entscheidung. Das zwischenzeitliche 2:3 durch Bläsing nach tollem Kleine-Flugball war ein Lebenszeichen, allerdings auch das letzte. Bitter, dass HP am Ende auseinanderfiel und ein unnötig hohes Ergebnis kassierte, das nach klarer Sache aussieht.
Fleißkärtchen: Gehen ins Tor sowie an die Mittelfeldzentrale. Comebacker Gregor Kuhlmann hat mit einer eigenen Zeile im Vereinslied sowieso Legendenstatus inne und verdiente sich mit tollen Flugeinlagen und Reflexen mehrfach Szenenapplaus. Sercan Özcan und Jonas Peter strahlten im Zentrum genau die Bissigkeit und Dominanz aus, die die Trainer sehen wollten und malochten ganz stark. Ärgerlich, dass auch der Schiedsrichter Jonas Peter in der Schlussminute noch sein ganz persönliches buntes Fleißkärtchen gab — er wird in Geisecke fehlen.
Das sagt der Trainer (vor dem Spiel/Alex Wachtel): „Wer bei dem Wetter kein Bock auf pöhlen hat, der hat den Fußball wirklich nie geliebt.“
Das sagt der Trainer (nach dem Spiel/Maxi Sonneborn): „Wir haben heute eine richtig starke erste Halbzeit gespielt, vielleicht lag es ja daran, dass wir Freitag mal vernünftig trainiert haben.“