HOLZPFOSTEN. Nur zwei Spiele standen am Wochenenende auf dem Plan, die Amateure hatten frei. Während die erste unterging, sicherte die Dritte am Derbysonntag einen späten Punkt – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Spielberichte.

FUSSBALL

SpVgg Nachrodt – Holzpfosten 05 I 5:0 (1:0)

So spielten die Holzpfosten: Gonschewski – Hegemann, Lermi, Raulf, Kreutzer, Neumann, Klems, Bolst (58. C. Martella), Troiano, D. Martella (26. Ziser), Kunsmann.
Tore: 1:0 (7.), 2:0 (50.), 3:0 (53.), 4:0 (56.), 5:0 (77.)
Bemerkenswert: Durch die Niederlage und die Ergebnisse in den anderen Spielen rutscht die 1. Mannschaft erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz. In den nächsten Wochen kommt es nun drauf an!

Das Spiel in 90 Sekunden: Mit der Erinnerung an einen 5:1-Hinspielsieg fuhr die ErsteSonntag nach Nachrodt. Wieder mit arg dezimiertem Kader, aber doch mit der Gewissheit, dass drei Punkte möglich sind. Gerade gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ein ganz wichtiges Spiel. Die ersten Minuten gestalteten sich jedoch schwierig, die Hintermannschaft wirkte unsortiert und schon nach sieben Minuten nutzten die Gastgeber eine Nachlässigkeit in der Defensive zur Führung. Im Laufe der ersten Hälfte konnte HP immer mehr die Oberhand gewinnen, vor dem Tor fehlte es aber an Kreativität und Präzision. Mit einer insgesamt eher müden Leistung ging es so mit dem knappen Rückstand in die Pause. Für die zweite Hälfte hatten die Pfosten sich viel vorgenommen. Aggressiveres Pressing, mehr Laufbereitschaft und Abschlussfreude. Diese Vorgaben waren jedoch bereits nach zehn Minuten zunichte gemacht.

Denn Nachrodt erhöhte nach dem Seitenwechsel innerhalb kürzester Zeit von 1.0 auf 4:0. Das katastrophale Abwehrverhalten ermöglichte den Gästen viel zu einfache Torabschlüsse. In der Folge ergaben die Pfosten sich in ihr Schicksal, Keeper Malte Gonschewski sorgte dafür, dass schließlich nur noch ein weiteres Tor hinzukam. Die wenigen Angriffsversuche nach vorne blieben ungefährlich. Eine desolate zweite Hälfte ließ kollektiv Einsatz, Willen und Moral vermissen, sodass die Niederlage auch in der Höhe in Ordnung geht.

Fleißkärtchen: Gehen an Malte, der als Einziger in Normalform spielte und deutlich Schlimmeres verhinderte. Wurde von seinen Vorderleuten viel zu oft einfach im Stich gelassen.

Das sagt Kai Kunsmann: „Kopf hoch, nächste Woche geht es weiter!“

Geisecker SV III – Holzpfosten III 2:2 (2:1)

So punkteten die Holzpfosten: N. Samson – D. Oset (75. Janiel), P. Goldschmidt (55. J. Wachtel), C. Kleine, S. Welling, R. Martella (70. Bläsing), S. Özcan, F. Abeling, D. Hornbruch, J. Weber, K. Prager.

Tore: 0:1 Prager (12.), 1:1 (19), 2:1 (35.), 2:2 (85.).

Bemerkenswert: Der Geisecker SV bat um eine Spielverlegung von 17 Uhr auf 19 Uhr damit damit man die Möglichkeit hatte das Revierderby zwischen Schalke und Dortmund zu gucken.

Das Spiel in 90 Sekunden: Am späten Sonntag Abend hieß es für die Dritte: „Nach dem Derby ist vor dem Derby“, es ging zum Stadtrivalen Geisecke III. Motiviert durch die gute spielerische Leistung der letzten Spiele und voller Selbstvertrauen schickten die Coaches Wachtel und Sonneborn das Team auf das Feld – wieder mit Unterstützumg aus der zweiten Mannschaft. Nick Samson ersetzte einmal mehr den verletzten Stammkeeper Michael Voigt, desweiteren verstärkten Kevin Prager und Daniel Hornbruch die Offensive.
Und in den ersten 15 Minuten der Partie machten die Holzpfosten klar, das sie drei Punkte mitnehemen wollten. Von den ersten guten Torchancen der Gastgeber unbeeindruckt setzte Wachtels Eleven sein starkes Spiel fort und in der 12. Minute erzielte Kevin Prager nach starker Vorarbeit von Rocco Martella das 1:0. Zu diesem Zeitpunkt war HP voll auf Kurs und wollte immer mehr – vielleicht etwas zu viel denn die Missverständnisse in der Offensive häuften sich.
Spielmacher Johannes Weber versuchte immer wieder, Akzente nach vorne zu setzen und gefährliche Angriffe einzuleiten jedoch verliefen sich diese Möglichkeiten im Granulat des Geisecker Kunstrasens, da HP es teilweise zu kompliziert auszuspielen versuchte. So hatte Geisecke die Chance, zurück zu kommen und nutzte diese prompt zum 1:1-Ausgleich nach 19 Minuten. Leider verletzte sich Holzpfosten-Kapitän Goldschmidt beim Versuch zu klären am Ellenbogen, konnte aber fürs Erste weiterspielen. Nun war es ein offenes Spiel, in dem beide Mannschaften den Sieg wollten.
Nach 35 Minuten waren es jedoch die Hausherren die vorerst erneut jubeln durften. Nach einem langen Ball wurde der herrauseilende Keeper Nick Samson mit einem sehenwerten Lupfer überspielt. Geisecke hatte das Spiel gedreht und die Holzpfosten verstanden die Welt nicht mehr –Durchatmen in der Pause.
Der Fehler im Holzpfosten-Spiel war schnell gefunden. Immer wieder stockte die HP-Offensive durch eine viel zu komplizierte Spielweise. Das musste sich in den zweiten 45 Minuten ändern. Geisecke war nicht nur ein Gegner, den man schlagen konnte, fanden die Trainer – sondern auch schlagen musste. Mit dieser Einstellung kehrte HP zurück auf den Platz.
Es war etwas besser, aber immer noch machte man sich das Leben in der Offensive viel zu schwer. Jetzt mussten auch einige Akteure merken, dass dieses Spiel immer noch ein Derby war, in dem „nun mal keine Blumen verteilt werden“, wie Alex Wachtel anmerkte. Mit dieser Gangart ging es in die Schlussphase und Holzpfosten lief die Zeit davon. Das Trainer-Duo entschied sich dazu, auf eine Dreier-Kette umzustellen und einen weiteren Stürmer einzuwechseln, zuvor hatte bereits Sturm-Bulle Oliver Bläsing das Feld betreten. In der 85. Minute kam Holzposten zu einer seiner wenigen Ecken die von Daniel Hornbruch in den Geisecker Strafraum getreten wurde.
Dort lie? der Torwart den hohen Ball durch die Finger gleiten und am langen Pfosten war es der „majestätische Riese“ (Wachtel) Oliver Bläsing der den Ball über die Linie zum 2:2-Ausgleich drückte. Bereits letzte Woche traf Bläsing zum zwischenzeitlichen 2:3, doch heute war sein Trefferein Vielfaches wert. Denn auch wenn Geisecke noch einmal alles nach vorne warf, blieb es beim 2:2 und einem Punkt für die Pfosten.

Fleißkarten: Gehen an Rocco Martella, der im Mittelfeld stark gearbeitet hat und mit einer tollen Einzelaktion die Führung vorbereitet hat. Und an Stürmer Oliver Bläsing für seinen wichtigen Treffer.

Das sagt Trainer Alex Wachtel: „,Wir haben uns das Fussball spielen Heute selber schwer gemacht. Die vielen Missverständnisse unter den Spielern waren ausschlaggebend für das Stocken der Offensive. Am Ende können wir mit dem 2:2 zufrieden sein, auch wenn mehr möglich gewesen wäre.““