HOLZPFOSTEN. Ein Sieg, ein Unentschieden, eine Niederlage. Hätte schlechter laufen können, der Heimspieltag. Aber auch besser.

FUSSBALL

Holzpfosten I – ASSV Letmathe II 1:1 (0:0)

So spielten die Holzpfosten: Gonschewski – Franzke, Götze, Kunsmann, Kreutzer – Tobi Neumann (71. Schniewind), Maik Neumann (76. H. Ziser) – Raulf, Troiano, Bolst (55. Hegemann) – Oldenburg.

Tore: 1:0 Schniewind (82.), 1:1 (90.+3).

Bemerkenswert: Nach 22 Gegentoren aus vier Spielen hielten die Pfosten die Null – bis in die Nachspielzeit.

Das Spiel in 90 Sekunden: Kellerduell, Ausgangslage klar. „Ein Punkt hilft uns nicht weiter“ – kein Satz fiel am Sonntag wohl öfter, in der Kabine und während des Spiels an der Bande. Die Gäste dagegen kamen nach zwei klaren Siegen in Folgen mit breiter Brust, dementsprechend vorsichtig begannen die Holzpfosten. Torchancen gab es im ersten Abschnitt kaum, HP war wenn dann vor allem nach Standards gefährlich. Oldenburgs Linksschuss sprang von der Unterkante der Latte zurück ins Feld, Kreutzers Versuch wurde geblockt, auf der anderen Seite hatte Holzpfosten aber auch einmal Glück. Ansonsten hielten Kunsmann/Götze in der Zentrale den Laden dicht, davor arbeiteten Neumann & Neumann für mehr als zwei.

In der zweiten Halbzeit erhöhte HP den Druck nach vorne, während Letmathe kaum noch gefährlich war. Bitter, dass Pippo Oldenburg wegen Abseits zurückgepfiffen wurde, als er frei vor dem Torwart auftauchte und einschieben konnte – noch bitterer, dass er dann nur halbherzig abschloss, als er ein paar Minuten später klar im Abseits stand, denn das Tor hätte gezählt. HP erhöhte das Risiko: Mit Hegemann kam neue Power für die Offensive, Lennart Schniewind übernahm alleine die Sechserposition, Hendrik Ziser rückte als zweite Spitze nach vorne – und das wurde belohnt!

Franzke setzte sich auf rechts stark durch und brachte den Ball scharf herein, am langen Pfosten hielt Joker Schniewind den Fuß hin – 1:0 acht Minuten vor Schluss, was für eine Erlösung. Die Holzpfosten-Defensive stand weiter sicher, ließ kaum etwas zu. Bis in die 93. Minute, als Letmathe von rechts flankte und in der Mitte zum Ausgleich traf. Ein heftiger Wirkungstreffer, der umso mehr schmerzte, da viele Holzpfosten den Ball vorher klar im Seitenaus gesehen hatten. So blieb es bei einem Punkt – zu wenig.

Fleißkärtchen: Verdient sich das Innenverteidiger-Duo um Alexander Götze und Kai Kunsmann. Addiert sind sie reif für die Rente. Geteilt aber weiterhin sehr wertvoll. Hielten den Laden hinten dicht und waren eine starke erste Station der Spieleröffnung.

Das sagt der Trainer (Leon Weiß): „Momentan müssen wir wirklich ordentlich einstecken. Viele wichtige Spieler fallen verletzt aus, die Konkurrenz gewinnt jedes Wochenende – und wir hatten zum dritten Mal in der Rückrunde unglaubliches Pech in der Nachspielzeit. Trotzdem haben wir ein starkes diszipliniertes Spiel gemacht. Halten wir die Form, sind wir im Mai schwer zu schlagen. Wir sind bereit, alles für den Klassenerhalt zu geben!“

Holzpfosten II – VfR Lasbeck-St. 7:3 (3:1)

So spielten die Holzpfosten: Samson – Lohmann, Hüther, Ferdinand (58. Eichenauer), Fleischer (78. T. Neumann) – Peter, Tönnies, Samtmann, Walloschek (23. herbst), Hornbruch – Prager.

Tore: 1:0 Peter (3.), 2:0 Walloschek (13.), 3:0 Peter (40.), 3:1 (41.), 4:1 Herbst (47.), 4:2 (61.), 5:2 Tönnies (63.), 5:3 (80.), 6:3 Peter (90.), 7:3 Prager (90.+3).

Bemerkenswert: Die zwei Gesichter der Amateure: Defensiv fehleranfällig, dafür vorne mit Qualität – und am Ende ein verdienter Erfolg – es hätte aber auch anders kommen können.

Das Spiel in 90 Sekunden: Langen Anlauf brauchten die Amateure und ihre Gäste nicht: Bereits nach zwei Minuten retete Samson das erste Mal im Eins-gegen-eins. Im Gegenzug setzte Hornbruch den schnellen Lukas Peter in Szene, 1:0. Wenig später offenbarte sich erneut das desolate Defensivverhalten der Pfosten, Fleischer zog die Notbremse und hatte reichlich Glück, auf dem Feld bleiben zu dürfen – nur Gelb. Und es kam noch besser, der Strafstoß wurde verschossen und es blieb bei der Führung. Die Stärken der Amateure liegen aber auf der anderen Seite des Feldes.

Prager traf erst die Latte, war dann auch mit einem Fallrückzieher nicht erfolgreich. Besser machte es der unermüdliche Walloschek, der eine Peter-Hereingabe perfekt verwertete. 2:0, da war nicht einmal eine Viertelstunde gespielt. Es ging weiter hin und her: Erst vereitelte Samson einen weiteren Elfmeter, bevor er mit zwei Paraden gleich doppelt glänzte. (Ein 4:4 wäre zu diesem Zeitpunkt schon gut und gerne möglich gewesen!) In der 40. Minute erhöhten die Amateure durch den erneut sehr starken Peter auf 3:0, im Gegenzug fiel dann noch das 3:1 – Halbzeit. Ruhiger wurde es danach aber nicht.

Zwar erhöhte der eingewechselte Herbst nach starker Vorlage von Hornbruch zum 4:1 (47.), doch auch die Gäste kamen immer wieder gefährlich. Entweder verfehlten die Abschlüsse Samsons Kasten aber oder wurden von ihm oder der Amateure-Defensive vereitelt. Die Aktionen ab der 60. Minute waren symptomatisch für das komplette Spiel: die Amateure treffsicher und effizient, Peter und Samson überragend, Hornbruch passsicher, der Defensivverbund der Pfosten dagegen eher morsch. So mussten die Amateure das 4:2 hinnehmen, stellten den Abstand aber in Person von Tönnies (5:2, 63.) wieder her. Auf das 5:3 der Gäste antwortete Peter mit seinem dritten Tor. Einen Unterschied zum ersten Durchgang gab es in der zweiten Hälfte aber doch – Prager (!) trifft in letzter Minute zum 7:3. Top!

Fleißkärtchen: Elfmeterheld Samson wurde gemeinsam mit Dreifachtorschütze Peter zu den „Men of the Match“ gewählt. Auch Walloschek, Hornbruch und Prager verdienen sich ein Extralob. Tobi Neumann, eigentlich im folgenden Spiel der Ersten eingeplant, sprang spontan in der Schlussviertelstunde ein.

Holzpfosten III – ASSV Letmathe III 2:4 (1:2)

So spielten die Holzpfosten: Engel – R. Martella, Wagener, Özcan, Weber, Rendelsmann, Oset, Janiel, Goldschmidt, Abeling, Welling.

Tore: 0:1 (9.), 1:1 Özcan (15.), 1:2 (23.), 2:2 Goldschmidt (35.), 2:3 (80.), 2:4 (85.).

Das sagt Trainer Alex Wachtel (vor dem Spiel): „Grillen nach dem Spiel mit Bratwurst und Bier ist geil, mit drei Punkten ist es aber noch geiler!“

Bemerkenswert: Nach dem Spiel warteten Bratwurst und Bier auf die Kicker der Dritten.

Das Spiel in 90 Sekunden: Bei bestem Fussball-Wetter kickte die Dritte gegen den ASSV Letmathe. Nach zuletzt einigen guten Leistungen, die unter anderem mit einem Punkt in Geisecke belohnt worden waren, ging HP wieder motiviert ins Spiel – vielleicht etwas zu sehr. Offensichtlich hatten die Pfosten den Gegner unterschätzt und bekamen zunächst kaum ein Bein auf der Erde. Letmathe war immer wieder gefährlich und traf nach neun Minuten zur Führung, Simon Welling beförderte den Ball unglücklich über die eigene Linie. Ein bitterer Moment für den sonst so starken Verteidiger, aber auch ein Weckruf für den Rest der Mannschaft.

Nun zeigte HP seine Stärken und fuhr seine Angriffe immer gefährlicher. Nach 15 Minuten und einer tollen Vorlage von Johannes Weber war Sercan Özcan frei durch und konnte zum 1:1 Ausgleich verwandeln. Nun war es ein offenes Spiel, in dem Letmathe weiter drückte und in der 23. Minute zur erneuten Führung kam. Doch Holzpfosten gab nicht nach, nach einem Standard glich Innenverteidiger Goldschmidt erneut aus. Halbzeit, Atempause für Wachtels Eleven, da die sommerlichen Temperaturen bereits ihren Preis forderten. Ein Sieg war aber nicht unmöglich und diesen nahm sich das Team, angespornt vom Trainer-Duo Wachtel/Sonneborn in der Kabine vor.

Zunächst blieb das Bild dann gleich, jedoch verlor HP III aufgrund der Hitze und mangelnder Kondition immer mehr den Zugriff. Während die Schwerter immer mehr abbauten, spielte der Gast seine Angriffe klug zu Ende. Die Folge: Das späte, aber folgerichtige 2:3 in die 80. Minute. Jetzt setzte Coach Wachtel alles auf eine Karte, brachte den zuletzt treffsicheren Joker Oliver Bläsing als zweiten Stürmer. Doch den dritten Rückstand konnten die Pfosten nicht mehr ausgleichen, im Gegenteil: mit dem Abpfiff fiel noch das 2:4. Eine „unnötige“ Niederlage (Trainer Wachtel) die aber den Appetit der Mannschaft auf ein gutes Stück Grillfleisch, zubereitet von Edelfan Thomas „Bone“ Bodenstein, nicht schmälerte.

Fleißkärtchen: Geht an Aushilfs-Torwart Maxi Engel, der aufgrund von Verletzungen, Absagen und Spielberechtigungs-Regeln das Tor der HP-Dritten hüten durfte.Er zeigte eine starke Leistung – trotz der vier Gegentore.