Uhr kaputt, Pfosten treffen und siegen wieder

ISERLOHN. Schon wieder eine neue Defensivreihe, schon wieder viele Ausfälle, schon wieder eine Niederlage? Nein, diesmal nicht. Beim FC Iserlohn II zeigten die Holzpfosten wieder ihr Siegergesicht.

image005 smallVon Beginn an voll da sein, nicht wieder früh in Rückstand geraten und dann über den Kampf ins Spiel fighten, das war das Ziel der Holzpfosten am Sonntag. Der Plan ging nicht völlig auf – weil die Pfosten diesmal selbst früh trafen. Trainer Stephan Kleine, der vor dem Spiel noch mit einem Einsatz geliebäugelt hatte, weil seine Rotsperre vom Heimspiel gegen Vatanspor im Verbandssystem fälschlicherweise Maxi Tillman zugeordnet worden war, freute sich bereits nach zwei Minuten darüber, dass Präsident Klems den Sachverhalt mit einem Anruf beim Verband geregelt hatte. Tillmann nämlich hielt bei einer Klems-Hereingabe den Fuß hin: Und die Uhr in der Ruhr-Nachrichten-Sportredaktion, die nach dem 0:2 gegen Vatansport 401 torlose Holzpfosten-Minuten gezählt hatte, fiel bei 403 Minuten vom Tisch und ging kaputt.

Bessere Szenen in der Offensive

Doch damit war das Spiel natürlich noch nicht gewonnen. Iserlohn kam in den folgenden 43 Minuten zwar nicht zu den großen, hundertprozentigen Chancen, blieb aber immer gefährlich und beschäftigte die Viererkette um Nils Klems, Jan-Philipp Junglaß, Tobias Kreutzer und Daniel Martella regelmäßig. Iserlohn bekam in der Phase nach dem Tor viele Freistöße rund um das Tor von Daniel Otto zugesprochen – konnte davon aber nicht profitieren. In der Offensive hatten die Pfosten die besseren Szenen für sich: Allen voran der agile und auf rechts so kaum wegzudenkende Anas Meier hinterließ Spuren auf der Außenbahn, die sie in der kommenden Woche erst einmal vom Kunstrasen entfernen müssen. Immer wieder wurde er auf die Reise geschickt, jedes Mal verpassten die eingelaufenen Mitspieler in der Mitte nur knapp.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb Meier im Zusammenspiel mit Martella die meistgesuchte Option. Letzterer legte fünf Minuten vor Schluss sogar dem eingewechselten Sebastian Wolf das 3:0 auf. Vorher hatte Markus Niggemeier nach Klems-Flanke per Kopf auf 2:0 erhöht. Dass es so kam, lag an einer disziplinierten Defensivleistung. Die Pfosten ließen bis auf eine Thomas-Kraft-Gedächtnis-Aktion von Otto nichts zu (Niggemeier klärte auf der Linie) und hätten auch schon deutlich vorher alles klarmachen können. Meier, Kunsmann, Ferenc – alle hatten sie mal mehr, mal weniger klare Chancen auf dem Fuß liegen, doch dann wäre womöglich der Schlendrian zu früh eingekehrt.

Wieder was zu meckern

Erst in der Nachspielzeit kam Iserlohn dann nämlich zum Ehrentreffer, nachdem einige Holzpfosten ihre Defensivbemühungen bereits eingestellt hatten. Immerhin hatte Torhüter Otto so am Ende noch was zu meckern. Apropros meckern: Trotz zahlreicher diskutabler Entscheidungen und knifflig zu bespielenden Gegenspielern, blieben die Holzpfosten verwarnungsfrei. Ein Ergebnis, das in Zukunft häufiger unterm Strich stehen darf.

So siegten die Holzpfosten: Daniel Otto – Tobias Kreutzer, Nils Klems, Jan-Philipp Junglaß, Daniel Martelle – Daniel Hornbruch (23. Markus Niggemeier), Fabian Raulf, Maxi Tillmann, Christoph Ferenc (81. Sebastian Wolf), Anas Meier – Kai Kunsmann

Tore: 1:0 Tillmann (2.), 2:0 Niggemeier (81.), 3:0 Wolf (85.), 3:1 (90.)