Spielberichte I Ein Sonntag zum Vergessen

HOLZPFOSTEN. Null Punkte, knapp 20 Gegentore. Die HP-Fußballer mussten an diesem Spieltag heftig einstecken. Besonders für die Erste sieht es nicht gut aus.

FUSSBALL

SV Oesbern – Holzpfosten I 6:2 (2:0)

So spielten die Holzpfosten: Krause – Ziser, Lermi (70. Hegemann), Götze, Franzke – Ahrens, Neumann (59. Karunamoorthy) – Bolst, Troiano, Ruggio – Kunsmann.

Tore: 1:0 (22.), 2:0 (34.), 3:0 (51.), 3:1 Kunsmann (63./FE), 4:1 (81.), 4:2 Ruggio (84.), 5:2 (85.), 6:2 (86.).

Bemerkenswert: Mehr Krücken auf der Ersatzbank als Ersatzspieler.

Bemerkenswert II: Durch den 6:2-Heimsieg des ASSV Letmathe II (hatte schon um 13 Uhr gespielt), rutschten die Pfosten schon vor Anpfiff wieder auf einen Abstiegsplatz. Dort blieben sie – während mit VTS und MSV Iserlohn zwei weitere Konkurrenten drei Punkte holten.

Das Spiel in 90 Sekunden: Die Personalsituation war weiter nicht blendend, die Anfangsminuten sahen trotzdem gut aus. Domenico Troiano hatte die erste Chance des Spiels, vergab aber frei vor dem SV-Keeper. Das Tor hätte nach zuletzt zwei deutlichen Niederlagen Selbstbewusstsein gegeben und wäre die Belohnung für einen ordentlichen Start ins Spiel gewesen – doch stattdessen kam es anders. Nach einem abgewehrten Freistoß brachten die Gastgeber den Ball nochmal in den Strafraum, wo den Pfosten die Zuordnung fehlte. Direktabnahme, 1:0. Und das veränderte das Spiel völlig.
HP war nun komplett verunsichert. Stockfehler, Fehlpässe, halbherziges Zweikampfverhalten, Stellungsfehler, keine Kommunikation. Die Schwerte liefen nur hinterher, waren für die Zweikämpfe zu spät, mussten sich immer wieder mit taktischen Fouls behelfen. Daran änderte sich auch durch diverse Umstellungen nichts, so dass sich HP Keeper Benjamin Krause und dem Aluminium bedanken konnte, dass es „nur“ mit 2:0 in die Pause ging – auch das zweite Tor für Oesbern fiel nach einer Flanke, die kein Pfosten verhinderte.
Egal, was sich HP für Hälfte zwei vorgenommen hatte, es ging schief – schon nach fünf Minuten fiel das 3:0. Die Vorentscheidung? Nein, denn nach einer Stunde holte Basti Bolst mit einem schönen Dribbling einen Strafstoß heraus, den Kai Kunsmann sicher verwandelte.
Angeführt von Tino Ruggio befreiten sich die Holzpfosten immer mehr und hatten auch Chancen auf das 3:2 – wohlgemerkt hätten die Gastgeber mit besserer Chancenverwertung das Spiel längst entschieden haben können. Doch weder Ruggio, noch Bolst, noch Troiano noch der eingewechselte Karunamoorthy schafften den Anschlusstreffer und zehn Minuten vor Schluss entschied Oesbern das Spiel dann per Konter. Tino Ruggio verkürzte nach einer Ecke kurz drauf auf 4:2, aber was dann folgte, war symptomatisch: Ohne einen Zweikampf bestreiten zu müssen, kombinierte sich Oesbern vom Anstoß durch, traf zum 5:2, kurz drauf folgte das sechste. Eine Niederlage, die zu hochverdient war, vielleicht zu verhindern gewesen wäre – bei besserer Chancenverwertung des SV (fünfmal Latte und Pfosten!) aber auch noch deutlich übler hätte ausfallen können.

Routinier Tino Ruggio lief oft an, versuchte viel – konnte mit dem 2:4 aber leider nur einen Ehrentreffer beisteuern.

Fleißkärtchen: Gehen an Benjamin Krause – trotz der sechs Gegentore. Der Futsal-Torwart gab am Freitag kurzfristig die Zusage für sein Feld-Debüt und zeigte einige tolle Paraden, bewahrte sein Team somit vor Schlimmerem.

Das sagt der Trainer (Joel Ahrens): „Es wird echt eng dieses Jahr. Die ersten Minuten haben wir es ganz gut gemacht. man hat auch gemerkt auf dem Platz: Da könnte was gehen. Wir hatten zwei drei Torabschlüsse, die wir leider nicht genutzt haben. Das hat eigentlich hoffen lassen, dass das Spiel nicht 6:2 ausgeht. Aber dann wurde es immer schweriger, dann kamen die langen Bälle, gegen die wir kein Mittel hatten, der taktische Zugriff hat uns gefehlt. Dazu war insgesamt der Mut nicht da, die Führungsqualität hat gefehlt. Dann ließen irgendwann die Kräfte nach und die haben weitergemacht – da ging die konditionelle Schere auf.“

SF Oestrich – Holzpfosten II 9:4 (3:2)

So spielten die Holzpfosten: Samson, Herbst (67. Peter), Lohmann (67. Hornbruch), Samtmann, Rosigkeit, Mende, Tönnies, Hornbruch (46. Lange, Buschhaus, Neumann, Peter (46. Prager).

Tore: 1:0 (6.), 1:1 Neumann (9.), 1:2 Hornbruch (21.), 2:2 (32.), 3:2 (38.), 4:2 (48.), 5:2 (55.), 6:2 (58.), 7:2 (65.), 8:2 (70.), 8:3 Hornbruch (80.), 8:4 Prager (84.), 9:4 (85.).

Bemerkenswert: Die Differenz zwischen Leistung, Möglichkeit und Endergebnis.

Bemerkenswert: Mit dem Bewusstsein, dass man in der Vergangenheit oft nicht gut aussah in Oestrich, und die Heimelf derzeit einen echten Lauf hatte, fuhren die Amateure ins Willi-Vieler-Stadion. Es war zuletzt zumindest immer ein Duell auf Augenhöhe und so wollten die Pfosten den Gastgeber trotzdem ärgern. Das frühe 1:0 nach Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Lohmann und Samson steckte man noch gut weg und antwortete prompt.

Ein überragendes Mende-Solo krönte Neumann mit dem Ausgleich, ehe Hornbruch nach Samtmann Vorarbeit sogar das Spiel komplett drehen konnte. 1:2 nach 22 Minuten und ein Spiel, welches man nun im Griff hatte. Oder besser: im Griff zu haben schien.

Oestrich kam noch vor dem Pausenpfiff zu zwei Standards. Einmal war es der Zwei-Meter-Hühne Knufmann, der einen Freistoß einnicken konnte, einmal Stürmer Meckel, der vom Punkt noch Lohmann-Foul sicher verwandelte. 3:2 zur Halbzeit, aber die Amateure wähnten sich auf dem richtigen Weg. Der zweite Durchgang dann allerdings fast schon böse ironisch. Während Oestrich aus nahezu jedem Spielzug zum Torerfolg kam, mühten sich die Amateure fast völlig ohne Lohn ab. Innerhalb einer Minute könnten zwar Hornbruch und Prager noch einnetzen, aber die Messe war bereits gelesen!

Fleißkärtchen: Der Stadionsprecher spielte bei jedem Heimtor Musik ein und kommentierte dies. Viel Arbeit!

Das sagt Coach Laufer: „Es ist schwer, dass heute zu beschreiben. Am Ende haben wir es nicht geschafft mit unseren Wechseln zu beruhigen bzw. etwas zu bessern. Den Rest arbeiten wir intern auf.“

Holzpfosten II – FC Iserlohn II 0:3

So spielten die Holzpfosten: Wachtel, Wagener, Goldschmidt, Welling, Abeling, Oset, Özcan, Janiel, Bläsing.

Das Spiel in weniger als 90 Sekunden: Zum verlegten Heimspiel gegen den FC Iserlohn III bekam Coach Wachtel nicht einmal elf Mann zusammen. Das war dann auf dem Feld zu erkennen. Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und beim Gegner, die ihren Teil dazu beitrugen, dass aus dem Meisterschaftsspiel eine gute Trainingseinheit in Trikots wurde und dass das Ergebnis im Rahmen blieb.