Fußball I Unsere Erinnerungen an die Hallen-Stadtmeisterschaften

13 Jahre ist Holzpfosten jetzt alt – eigentlich sind wir also schon groß, fast erwachsen.
Fast alle unserer Mitglieder sind aber älter als der Verein und haben natürlich viele Erinnerungen an die Jugend-Stadtmeisterschaften vor ihrer Holzpfosten-Zeit. Hier teilen sie sie mit euch.

Als Florian Riesewieck einmal nicht ganz perfekt gekleidet war:

Florian Riesewieck (30; Foto aus dem
Finale zwischen VfL und VfB 2007.)

„Die Hallen-Stadtmeisterschaft war für uns in der Jugend das Größte! Wir wollten jedes Jahr den Titel und haben es doch nie geschafft. Dann kam das letzte Jahr A-Jugend, die letzte Chance, noch ein letztes Mal wie kleine Profis fühlen – aber am Morgen des Turniers kamen unsere Trainer Holger Lennartz und Uwe Wiemhoff statt mit dem neu bestellten Trikotsatz mit ballonseidenen blauen Hemden und Hosen aus den 80ern in die Kabine. Manches Trikot zu weit, fast alle Hosen viel zu kurz.

Das sollten wir anziehen? Das sollten wir anziehen!

Wir gingen raus und holten bei der letzten Chance unseren ersten Titel! Nach dem Neunmeterschießen gegen den großen VfL Schwerte lagen wir uns in den Armen: Nils Klems, David Komander und ich in unseren quietschblauen Trikots. Was ich für spätere Holzpfosten-Fights gelernt habe: Es ist egal, was du anhast. Wichtig ist, was drin steckt!“

Als Daniel Martella sich einmal wie ein König gefühlt hat:

Daniel Martella (30; links im Bild 2019)

„Stadtmeisterschaften in der B-Jugend mit dem VfL Schwerte. Wir waren wie jedes Jahr der haushohe Favorit, weil wir im Schwerter Jugendfußball die mit Abstand am besten besetzte Mannschaft waren.

Ich persönlich hatte besonderen Druck, weil ich der einzige Jung-Jahrgang war, der für den Kader nominiert wurde. Direkt im ersten Spiel habe ich das 1:0-Siegtor gegen TuS Holzen-Sommerberg gemacht. Danach kam ich mir vor wie der König und bin total arrogant in die nächsten Spiele gegangen.

Das Ende vom Lied war ein peinliches Ausscheiden nach der Vorrunde, weil wir als Mannschaft komplett hochnäsig und arrogant, ohne Respekt für den Gegner aufgetreten sind. Im Jahr darauf war ich als Alt-Jahrgang in der B-Jugend wieder dabei und wir haben eine deutlich schlechtere Mannschaft stellen können als im Jahr zuvor. Unsere Attribute bei diesem Turnier waren aber Kampf und Einsatzbereitschaft. Für sich selbst und vor allem für den Nebenmann. Es gab deutlich stärkere Truppen, trotzdem sind wir ins Finale gekommen, welches wir leider im Neunmeterschießen verloren haben. Trotzdem waren wir alle stolz auf das Turnier.

Genau diese Attribute waren es, warum wir 2019 den Titel bei den Senioren als Außenseiter geholt haben: Einzelne, sehr gute Spieler und Spieler, die ihre Aufgabe kannten, und sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt haben.“

Als Stephan Kleine einmal wirklich der Beste war:

Stephan Kleine (28; links im Bild 2003)

„D-Junioren. Das erste Jahr Stadtmeisterschaften nach meinem Wechsel von ETuS zu VfL Schwerte. Das erste Mal war das Ziel höher als nur die Vorrunde zu überstehen. Wir waren klarer Favorit. Dieser Rolle wurden wir von Anfang an gerecht, ich selbst war nach dem ersten Spiel aber sehr unzufrieden mit mir, merkte man mir die Nervosität doch an.

Nach aufmunternden Worten von Mannschaftskollegen, dem Trainer und meinem Vater lief das Turnier parallel zu dem der Mannschaft sehr gut. Wir wurden Stadtmeister, aber als mein Name bei der Wahl zum Spieler des Turniers fiel, wollte ich es dennoch kaum glauben. Gelernt habe ich, dass jeder mal schlechte Spiele hat, es aber darauf ankommt sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, sondern an sich zu glauben. Mit dabei in meinem Team übrigens: Der heutige Bundesliga-Profi Lasse Sobiech.“

Als Christoph Ferenc ein Siegtor von der Mittellinie bejubelte:

Christoph Ferenc (33; rechts oben.
Oben in der Mitte ist Christoph Gössling.)

„Ich erinnere mich noch genau an das Turnier in der E-Jugend – weil ich dort meinen einzigen Hallenstadtmeistertitel geholt habe. Damals habe ich bei der SG Eintracht Ergste gespielt, unter anderem mit Christoph Gössling, mit dem ich dann später bei den Holzpfosten wieder zusammengespielt habe.

Ich weiß noch genau, wie Tim Minuth den Siegtreffer im Finale per Heber von der Mittellinie aus geschossen hat. Ein überragendes Gefühl für uns alle.

Das liegt jetzt aber auch schon über 20 Jahre zurück. Danach habe ich es bei den Senioren-Stadtmeisterschaften mit den Pfosten immer wieder versucht, wir sind aber immer knapp vor dem Titel gescheitert.“