Spielberichte I Emotionaler erster Endspielsieg

HOLZPFOSTEN. #05endspiele hat der Club ausgerufen, um den drohenden Abstieg aus der A-Liga noch abzuwenden. Das erste Endspiel ging an HP – aber dramatisch.

FUSSBALL

Holzpfosten 05 – VTS Iserlohn 3:2 (2:1)

So siegten die Holzpfosten: Gonschewski – Kreutzer, Götze, Buschhaus, Franzke – T. Neumann, Schniewind, Raulf (70. M. Neumann) – Klems, Troiano (88. Hegemann) – Kunsmann (56. Bolst).

Tore: 1:0 Götze (12.), 1:1 (FE/13.), 2:1 Kreutzer (19.), 3:1 Bolst (FE/72.), 3:2 (75.).

Bemerkenswert I: Fast acht Minuten Nachspielzeit – und kein Gegentor!

Bemerkenswert II: Drei Torschützen, drei Premierentreffer: Bolst, Götze und Kreutzer erzielten jeweils ihr erstes Saisontor. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragte Kreutzer nachher – für das Urgestein (war schon beim Aufstieg 2010 dabei) war es sogar das erste Tor überhaupt in der A-Liga.

Bemerkenswert III: Dass Captain Götze wenige Minuten vor Anpfiff nach einem Snickers verlangte. Es half.

Mehr als bemerkenswert: Der sagenhafte Support des Gesamtvereins. Rund 100 Pfosten unterstützen die Mannschaft in diesem wichtigen Spiel und wurden vom Team belohnt. Schon vor der Halbzeit musste das Catering neue Bratwürste ranschaffen. Das macht Holzpfosten aus!

Das Spiel in mehr als 90 Sekunden: 05 Endspiele – „und das hier ist vielleicht schon das größte davon“, stellte Co-Trainer Leon Weiß in seiner Kabinenansprache vor dem Spiel klar. Ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten. Eine Niederlage könnte schon das Ende aller Träume bedeuten. Die Pfosten, verstärkt von Tobi Neumann, Nico Buschhaus und Nils Klems, wussten worum es ging und legten dementsprechend los.

Schon nach 12 Minuten jubelte HP zum ersten Mal – Götze war’s! Nur wenige Minuten später allerdings der Ausgleich, nachdem Gonschewski einen unglücklich selbst verursachten Foulelfmeter kassierte. Doch HP antwortete direkt, Kreutzer profitierte von einem Torwartfehler und staubte zur erneuten Führung ab – 2:1 nach 20 Minuten, was für ein Auftakt.

Unglücksrabe beim ersten Gegentor, Ruhepol in der Schlussphase: Torwart Malte Gonschewski.

Danach wurden die Torraumszenen weniger, dafür wurde das Spiel im Mittelfeld immer intensiver. Neumann, Klems, Schniewind und Raulf störten die Gegner schon im Aufbau, Kreutzer und Franzke beackerten die Flügel, Buschhaus und Götze machten hinten das Zentrum zu. So ging es mit der Führung in die Pause.

Nach dem Wechsel wurde das Spiel nicht besser, eher hektischer und zerfahrener, mit wenig Torchancen. „Kampf“, „Leidenschaft“, „100 Prozent“ hatten sich die Pfosten in der Kabine geschworen – und hielten jedes Wort. Und wurden belohnt.

Kampf, Leidenschaft, Konzentration – Versprechen vor dem Spiel, die gehalten wurden.

Knapp zwanzig Minuten vor dem Ende pfiff der Schiedsrichter wieder Strafstoß, diesmal für Holzpfosten – eine strittige Entscheidung, die Gegner protestierten vehement. Bolst blieb eiskalt und verwandelte unten links. Das hätte die Entscheidung sein können, doch fast im Gegenzug verkürzte VTS erneut. In der umkämpften und nickeligen Schlussphase vergab HP seine wenigen Konterchancen (Bolst!), aber auch VTS bekam wenig zustande – und wenn dann, war Gonschewski abgeklärt da.

Sage und schreibe acht Minuten (teils in Überzahl nach Gelb-Rot für VTS) ließ der Schiedsrichter nachspielen – doch während HP in der vergangenen Wochen zahlreiche Punkte in der Nachspielzeit liegen lassen hatte, hielt das Bollwerk diesmal. 3:2-Heimsieg, große Feier – aber noch nichts gewonnen. Am Montag geht es um 15 Uhr gegen Vatanspor Hemer weiter. Es warten noch vier weitere der #05endspiele.

Hier geht es zur Facebook-Veranstaltung zum Spiel gegen Vatanspor.

Eiskalt beim Elfmeter – erstes Saisontor: Torschütze Basti Bolst nach Abpfiff.

Fleißkärtchen: Gehen an Kilometerfresser und Kampfschwein Neumann, sowie Amateurkollege Buschhaus, die die Erste unterstützten. An Nils Klems, der Kilometer ohne Ende abriss – erst auf der Autobahn, dann auf dem Platz, dann wieder auf der Autobahn. An „Trainingsweltmeister“ (Weiß) Hegemann, der von der Bank aus alles gab und sich nach seiner Einwechslung in der 88. Minute doch noch ganz schön lang ins Gefecht werfen musste. An die Baskets, die einen optisch eindrucksvollen Ordnungsdienst abgaben. An die Grillmeister Wachtel und Becker. An alle Pfosten an der Bande, an der Trommel, auf der Tribüne, auf der Bank, auf dem Platz, am Whats-App-Liveticker. Und die vierzehn auf dem Platz natürlich.

Das sagt Co-Trainer Leon Weiß: „Wir müssen es jetzt einfach angehen, und deshalb haben wir die #05endspiele ausgerufen. Das war das größte und wichtigste davon. Aber es kommen noch vier weitere. Egal, wie es in diesen Spielen kommt, egal, wie es am 3. Juni nach dem letzten Spiel aussieht: Ob wir drin sind, oder runtergehen müssen, das ist zweitrangig. Aber wir wollen uns in diesen fünf Endspielen so präsentieren, wie es dieser Verein verdient hat. Das sind wir uns schuldig, das sind wir den Mitspielern schuldig und das sind wir diesem Verein schuldig.“

Das sagt Rechtsverteidiger Stefan Franzke: „Es ist gleich viel geiler, wenn so viele Leute draußen stehen und dich unterstützen und du merkst, dass es denen wichtig ist.“ <3