Spielberichte I Ein Hoch auf die zweiten Mannschaften

HOLZPFOSTEN. Drei Fußball- und zwei Futsal-Spiele an einem Wochenende – mit immerhin zwei Siegen. Dafür sorgten Amateure und U23.

FUTSAL

Holzpfosten Schwerte U23 – UFC Paderborn I 9:5 (3:1)

So siegten die Holzpfosten: David Schmidt-Wagner, Ali Ehsani – Ali Azizi, Ghorban Ali Heidary, Asghar Husseini, Shahram Haidari, Ali Ahmadi, Mohammad Rezai, Soufyan Mohsen.

Tore: 1:0 Ahmadi (14.), 2:0 Heidary (16.), 2:1 (19.), 3:1 Ahmadi (19.), 4:1 Heidary (25.), 5:1 Mohsen (25.), 6:1 Mohsen (29.), 7:1 Husseini (32.), 7:2 (33.), 7:3 (34.), 7:4 (35.), 7:5 (39.), 8:5 Husseini (40.), 9:5 Haidari (40.).

Bemerkenswert: Die Härte, mit der die Partie geführt wurde. Beide Teams sahen einen Platzverweis, Paderborn musste einen, Holzpfosten sogar insgesamt vier 10-Meter-Strafstöße wegen zu vieler Fouls hinnehmen.

Das Spiel in 40 Sekunden: Nach dem Pokalerfolg in der Vorwoche wollte die U23 an die gute Leistung anknüpfen und endlich die ersten Punkte in der Liga einfahren. Von Beginn an zeigten sich die Holzpfosten den Paderbornern spielerisch überlegen. Die einzige Schwäche blieb wie zuletzt der Torabschluss.
Erst nach einer knappen Viertelstunde erzielte Ali Ahmadi den längst überfälligen Führungstreffer per abgefälschtem Schuss, Ghorban Heidary legte direkt zum 2:0 nach. Insgesamt zeigten sich die Holzpfosten in der Defensive stabil, griffen aber zu häufig zu unnötigen Fouls. Kurz vor der Pause bekamen die Paderborner nach dem sechsten Foul den fälligen Strafstoß aus zehn Metern zugesprochen. Ihre erste klare Gelegenheit wussten die Gäste zu nutzen, David Schmidt-Wagner im Tor war machtlos. Im direkten Gegenzug konnte Ahmadi jedoch die richtige Antwort geben und erzielte noch vor dem Halbzeitpfiff das 3:1.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein ähnliches Spiel: Holzpfosten machte das Spiel ohne die eigenen Chancen gut auszuspielen und Paderborn spielte nun vermehrt mit Flying Goalie, woraus beide Teams kein Kapital schlagen konnten. Gleichzeitig stieg die Foulanzeige auf beiden Seiten bedenklich stark an, was beide Teams zu größerer Vorsicht zwang. In einer starken Phase Mitte der zweiten Hälfte konnten Ghorban Heidary, Soufyan Mohsen und Asghar Husseini mit den Toren zum 7:1 einen soliden Abstand für HP herbeiführen. In den letzten zehn Minuten wurde die Partie noch unruhiger. Zunächst sah ein Paderborner wegen Foulspiel und Meckerns die gelb-rote Karte, wenig später musste Heidary nach einem groben Foulspiel mit glatt Rot vom Platz. Die Unruhe nutzten die Gäste mit einem Doppelschlag zum 7:3, verkürzten nach dem sechsten HP-Foul sogar auf 7:4. In den letzten fünf Minuten war nun doch noch einmal Zittern angesagt, die Holzpfosten waren vorne zu ungenau und hinten zu ungestüm. Den nächsten Strafstoß konnte der für Schmidt-Wagner gekommene Ali Ehsani noch parieren, nach dem achten Foul war er jedoch machtlos, sodass es eine Minute vor Schluss 7:5 stand. Die Erlösung brachte Asghar Husseini, der nach dem sechsten Foul der Gäste aus zehn Metern eiskalt in den Winkel traf. Shahram Haidari machte Sekunden vor Schluss mit dem 9:5 den Deckel drauf.
Alles in allem eine gute Leistung und ein verdienter Sieg, der in der Schlussphase unnötig ins Wanken geriet.

Fleißkärtchen: Verdient sich „Professor“ Asghar Husseini, der sich in der Defensive zweikampfstark zeigte, auch in hektischen Phasen einen kühlen Kopf behielt und mit seinem zweiten Tor die endgültige Entscheidung herbeiführte.

Das sagt der Mannschaftsverantwortliche Hendrik Ziser: „Besonders in der ersten Hälfte haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, ohne uns wirklich zu belohnen.Fast hätten wir uns am Ende noch um unseren Lohn gebracht, da müssen wir noch einiges lernen und das Spiel sauber zu Ende spielen. Für die kommenden Aufgaben sehe ich uns gut gewappnet.“

GTSV Essen – Holzpföstinnen  18:1 (5:1)

Bemerkenswert: Die zweite hohe Saison-Niederlage der Futsal-Damen, die dringend nach Verstärkung suchen. Alle Infos dazu:

http://www.holzpfosten.de/2018/09/28/frauenfutsal-i-vor-dem-start-noch-verstaerkungen-gesucht/

FUSSBALL

57 Sinopspor Iserlohn – Holzpfosten I 2:1 (2:0)

So spielten die Holzpfosten: Gonschewski – Hezer, Franzke (75. D. Schmidt), Lermi, Kreutzer (88. H. Ziser), Gruhn, Troiano, M. Neumann, Tönnies (65. D. Martella), Schniewind, Malek.

Tore: 1:0 (21.), 2:0 (44.), 2:1 Hezer (65.).

Bemerkenswert: In der Kabinenansprache forderte Teamchef Weiß kein Ergebnis, sondern einzig eine positive Reaktion auf die vergangenen schlechten Wochen. Die zeigte jeder Holzpfosten von Anfang bis zum Ende.

Das Spiel in 90 Minuten: Die Holzpfosten präsentierten sich von Anfang an gut eingestellt gegen das spielstarke Sinopspor. Mutig griffen die Schwerter schon früh in der gegnerischen Hälfte an und unterbanden so das Iserlohner Kombinationsspiel. Allerdings gelang das nicht immer. Dem 1:0 der Gastgeber nach einem Kopfball ging ein Foul voraus, der Freistoß aus dem Halbfeld fand dann erfolgreich seinen Abnehmer (21.). Die „Pfosten“ drohten nur kurz auseinanderzufallen, als Sinopspor nur Sekunden später frei aufs Tor lief. Doch Gonschewski hielt überragend – und gab seinen Vorderleuten viel Energie. Jetzt war HP05 spielbestimmend.
Lennart Schniewind setzte sich toll über links durch und brachte seine Flanke perfekt auf den Kopf von Stürmer Malek, der den Ball aber knapp neben das Tor setzte. Danach köpfte Hezer eine Malek-Flanke ins Tor. Das 1:1 wurde jedoch nicht gegeben. Davon ließen sich die Pfosten nicht beeindrucken. In der 44. Minute klärte ein Iserlohner Hezers Kopfball auf der Linie. Es folgte der perfekte Konter für Iserlohn zum 2:0. Ganz bitter, doch in der Pause waren sich die Holzpfosten einig, alles für eine Aufholjagd auf den Platz bringen zu wollen.
Und so präsentierten sich die Schwerter auch. Mitte der zweiten Halbzeit war es dann endlich so weit: Schniewinds Freistoß brachte Ertunc Hezer irgendwie im Tor unter (65.). In der Folge versuchten die Gäste dann auf den Ausgleich zu drücken, kamen immer wieder gefährlich bis zum Strafraum. Doch dort verteidigte Sinopspor richtig stark. Bei den Gegenangriffen der Iserlohner hatten die Holzpfosten mehrfach Glück. Nach Schniewinds Distanzschuss in der Nachspielzeit, der am Tor vorbei zischte, war das Spiel zu Ende. Die Holzpfosten hätten sich einen Punkt als Belohnung für die starke Arbeit verdient gehabt.

Fleißkarten: Okan Lermi wuchs zum Abwehrchef. Er gewann wichtige Zweikämpfe und stellte die Räume mit seiner stoischen Ruhe geschickt zu. Und Ertunc Hezer köpfte gleich zwei Tore. Eines davon zählte. Glückwunsch zum Premierentreffer. Kiste.

Das sagt Teamchef Leon Weiß: „Wir haben heute alles ins Spiel reingeworfen. Dass es dann nicht zu einem Punkt reicht, wundert beim Tabellenfünften und in unserer aktuellen Lage nicht wirklich. Wir filtern aber das Positive aus diesem Spiel heraus und müssen das nächste Woche gegen Oesbern unbedingt wieder präsentieren.“

SSV Kalthof II – Holzpfosten Amateure 3:5 (3:3)

Matchwinner Lu Peter (vorne) mit der Mannschaft im Rücken

So siegten die Holzpfosten: Samson – Rosigkeit (87. N. Schmidt), Herbst, Prager (80. Hornbruch), L. Peter (87. Abeling), Kollhoff, Özcan, C. Kleine, Ferdinand, Mende, Tenspolde.

Tore: 1:0 (11.), 2:0 (15.), 2:1 Eigentor (21.), 2:2 Prager (23.), 3:2 (30.), 3:3 L. Peter (43.), 3:4 Tenspolde (47.), 3:5 L. Peter (65.).

Bemerkenswert: Wie zuletzt oft gerieten die Amateure früh in Rückstand. Wie zuletzt oft oft gaben sie alles, das Spiel noch zu drehen. Anders als zuletzt: Das klappte.

Das Spiel in 90 Sekunden: In Kalthof präsentierten sich die Amateure von Anfang an wach, zwei gute Chancen in den ersten zehn Minuten zeigten direkt an, in welche Richtung es gehen sollte. Durch die offensive Ausrichtung bekam der Gegner aber auch Räume – die nutzte Kalthof mit zwei guten Kontern zur 2:0-Führung. Die Amateure gaben aber nicht auf und blieben dran. Sie erhöhten den Druck und drängten auf den Anschluss.
Lukas Peter war er dann, der in der 21. Minute den Ball Richtung Tor schob, wo dieser vom Gegner ins eigene Netz gedrückt wurde. Zwei Minuten später traf Prager zum Ausgleich. Jetzt waren die Amateure obenauf und vergaben gute Chancen – was wieder bestraft wurde.
Nach einer Ecke für Kalthof war es ein ansehnlicher Fernschuss, der die Heimmannschaft wieder in Führung brachte. Aber wieder gab Lukas Peter schnell die Antwort, so dass es mit 3:3 in die Pause ging.
Nach Wiederanpfiff war Holzpfosten wieder die bessere Mannschaft und nutzte das jetzt auch direkt mit dem 4:3 durch Tenspolde. In der zweiten Hälfte fand die Partie fast nur noch in der gegnerischen Hälfte statt und die Mannschaft belohnte sich für den Aufwand, mit dem sie Chance um Chance erspielte. Während die glänzende Verteidigung und der gut mitspielende Keeper Samson nur noch selten klären mussten, schlug HP vorne zu: In der 65. Minute war es erneut Lukas Peter, der einen Konter stark ausspielte und den gegnerischen Torwart ausspielte. 3:5 – das war auch der Endstand. Ärgerlich war, dass es kurz vor Abpfiff zu einem Handgemenge kam, wobei Kevin Kollhoff mit der Roten Karte vom Platz flog.

Fleißkärtchen: Lukas Peter klappte nach seinem letzten Sprint in einem Konter zusammen mit den Worten: „Ich kann nicht mehr!“ Zuvor hatte er zwei Tore gemacht, eins aufgelegt und 87 Minuten lang bis zum Umfallen gekämpft.

Das sagt Co-Trainer Philipp Zimmermann: „Auch wenn es hochtrabend klingt, wir hätten durchaus noch höher gewinnen können, vielleicht sogar müssen. Alles in allem ein glänzender Auftritt.“

Sinopspor Iserlohn II – Holzpfosten III 4:1 (1:0)

So spielten die Pfosten: Wever – Eschrich (55. Both), Goldschmidt, Welling, J. Wachtel (53. Metkemeier) – A. Wachtel (46. Rieger), H. Ziser – Kara, J. Peter, Lück – K. Hegemann.

Tore: 1:0 (39.), 2:0 (49.), 3:0 (53.), 4:0 (71.), 4:1 K. Hegemann (80./FE).

Bemerkenswert: Schon beim Aufwärmen war eine gewisse Lässigkeit und Unkonzentriertheit beim Auftritt der Pfosten zu spüren, was sich im Spiel fortsetzte. Bezeichnend das 0:1: Iserlohn schoss einen Foulelfmeter an den Pfosten – beim Abpraller standen drei Stürmer zum Abstauber bereit, aber kein Pfosten zum Klären.

Das Spiel in 90 Sekunden: Nach einer chaotischen und hektischen Anfangsphase hatte die Dritte Glück, dass es noch 0:0 stand – mehrfach hatte im letzten Moment noch ein Verteidiger den Fuß dazwischen oder Chris Wever im Tor parierte. Erst nach einer Viertelstunde kam Holzpfosten ins Spiel, war dabei aber immer noch nicht so geschlossen wie eine Woche zuvor. Das führte zu einem merkwürdigen Spiel.
Einerseits zeigten die Pfosten immer wieder gute Balleroberungen und schöne Konter, bei denen sicher mehr drin gewesen wäre als die wenigen eher ungefährlichen Abschlüsse. Anderserseits passierten mehrfach haarsträubende Fehler sowohl mit als auch ohne Ball, was den Gegnern viele Chancen ermöglichte. Bis zur Pause schob Holzpfosten immer weiter nach vorne, erhöhte den Druck – doch das Tor machten die Iserlohner. Mitch Eschrich grätschte übermotiviert gegen einen Iserlohner im Strafraum, der Schiedsrichter pfiff Elfmeter. Diesen schossen die Iserlohner zwar an den Pfosten, doch HP pennte komplett, so dass der Abstauber drin war. Ein bitterer, unnötiger Rückstand zur Pause.
Mit guten Vorsätzen ging es in Hälfte zwei, doch plötzlich fehlte die Stabilität im Spiel – nach zwei Gegentoren innerhalb von fünf Minuten stand es 0:3, damit war die Partie gelaufen. Iserlohn traf ein weiteres Mal, Kevin Hegemann erzielte per Strafstoß noch den Ehrentreffer.

Fleißkärtchen: „Jimmy“ Kara gehörte nach knapp zweijähriger Holzpfosten-Pause erstmals wieder zum Team. Er ackerte unermüdlich und versuchte zu jeder Zeit, seine Teamkollegen zu motivieren und aufzubauen. Auch stark: Hendrik Ziser holte sich im Mittelfeld viele Bälle, trieb das Spiel nach vorne an – und als er raus sollte, lehnte er vehement ab, trotz der Aussicht auf weitere Minuten im Trikot der Ersten.

Marcel Metkemeier entwickelte auf der Bank zwei Strategien: Eine gegen den Iserlohner Herbstwind, die andere, um das Spiel gegen Sinop zu gewinnen. Immerhin eins klappte.

Das sagt der Trainer (Marc Boge): „Mit der ersten Halbzeit können wir bis auf die ersten zehn Minuten und dem mehr als überflüssigen Elfmeter kurz vor der Halbzeit durchaus zufrieden sein. Wir haben uns in der Pause sehr viel vorgenommen und sind anschließend leider viel zu übermotiviert zu Werke gegangen. Nur so kann ich mir die ersten zwanzig Minuten nach der Halbzeit erklären. Zum Ende hin ließen wir leider zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt um die Partie doch noch zu unseren Gunsten zu entscheiden. Schade, heute war definitiv mehr drin!“